Öffnungszeiten

Dienstag–Samstag: 14.00–18.00 Uhr
Sonntag: 11.00–18.00 Uhr

Gruppenbesuche und Führungen außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung.

LANGE VERDRÄNGT, SPÄT ERINNERT

„Vorwärts und aufwärts“ – „größer, schöner, sauberer, städtischer“ – mit diesen euphorisch vorgebrachten Schlagwörtern aus den frühen 1950er Jahren scheinen der Aufbau, Neubeginn und die Stadtentwick- lung in den ersten Jahren nach Kriegsende in Meppen treffend beschrieben – aber auch unzureichend. Bezeichnenderweise wurden in der Bilanz die spätestens nach der Befreiung der Konzentrationslager und den Prozessen gegen die deutschen Kriegsverbrecher vor einer Weltöffentlichkeit offenbar werdenden Gräueltaten der NS-Herrschaft vor und während des Zweiten Weltkriegs noch lange ausgeblendet und oft als „Betriebsunfall“ abgetan.

Diese Strategie der Verdrängung kennzeichnete die unmittelbare Nachkriegszeit auch im Emsland undin Meppen. Dabei hatten sich auch hier Menschen und Funktionäre der nationalsozialistischen Bewegung angeschlossen, an der Errichtung des Regimes mitgewirkt, mit den Machthabern paktiert und sich an Verbrechen und Krieg mitschuldig gemacht. Spätestens mit der Befreiung der „Emslandlager“ und mit der Ankunft der ersten Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten, ließ sich dem Schatten der eigenen Verschuldung nicht mehr entrinnen. Hinzu traten die alliierten Maßnahmen der „Entnazifizierung“, die zur Auseinandersetzung mit der eigenen jüngeren Geschichte zwangen, denen in der deutschen Bevölkerung aber mit einigem Unwillen begegnet wurde.

Die kritische Beschäftigung mit der NS-Vergangenheit spielte in den ersten Jahren nach Kriegsende eine untergeordnete Rolle. Und auch noch Jahrzehnte später trat in der Betrachtung die Aufarbeitung der NS-Verbrechen oft hinter die gewaltige Aufbauleistung zurück, die aus einem in Trümmern liegenden und moralisch verwüsteten Land einen wirtschaftsstarken demokratisch verfassten Staat, die 1949 gegründete Bundesrepublik Deutschland, schuf, die schon bald darauf als geachtetes Mitglied wieder Aufnahme in die westliche Staatengemeinschaft finden sollte.

2008 wurde die Stiftung Gedenkstätte Esterwegen gegründet, die seit 2011 auf dem Gelände des dortigen ehemaligen Lagers an die Geschichte und die Opfer der 15 Emslandlager erinnert.

2008 wurde die Stiftung Gedenkstätte Esterwegen gegründet, die seit 2011 auf dem Gelände des dortigen ehemaligen Lagers an die Geschichte und die Opfer der 15 Emslandlager erinnert.

Quelle: Stiftung Gedenkstätte Esterwegen