Öffnungszeiten

Dienstag–Samstag: 14.00–18.00 Uhr
Sonntag: 11.00–18.00 Uhr

Gruppenbesuche und Führungen außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung.

ÜBERLEBEN IN TRÜMMERN UND CHAOS

Nach der totalen Niederlage und dem Zusammenbruch des NS-Staates herrschten im April und Mai 1945 Unsicherheit und Zukunftsangst, gerade auch im Grenzgebiet zu den benachbarten Niederlanden. Zwar waren die alliierten Pläne zur „Zerstückelung“ Deutschlands und auch der „Morgenthau-Plan“ verworfen worden, im Raum standen aber die Gebietsansprüche und Annexionsforderungen von niederländischer Seite, Teile des Emslandes wurden militärisches Sperrgebiet und zur „verbotenen Grenzzone“ erklärt.

Unmittelbares Ziel der britischen Militärregierung war, für die Bevölkerung „ein einfaches und geregeltes“ Leben sowie „Nahrung, Obdach und Freisein von Krankheit“ zu schaffen. Erschwert wurde dies durchdie verheerende Hochwasserkatastrophe im Frühjahr 1946 und den furchtbaren „Hungerwinter“ 1946/47. Dennoch konnten auch in diesen schweren Monaten Verpflegung und Ernährung der Bevölkerung im Emsland sichergestellt werden, wobei die regionale landwirtschaftliche Produktion sowie die von den meisten Familien aufgenommene Selbstversorgung, private Gartenkultur und Viehhaltung eine wichtige Rolle gespielt hatten. Ähnlich hatte es sich mit der Hausbrandversorgung verhalten, die über die lokale Torfproduktion erleichtert worden war. In dieser Phase des nackten Überlebens waren es weniger die Verwaltung und Versorgungsorganisation der Besatzungsmacht, sondern eher die Findigkeit, das Impro- visationstalent und die „Selbsthilfe“ der Bevölkerung gewesen, die, dabei „oft die Grenzen des Rechts“ überschreitend, die Not gelindert hatten.

Der vom Hochwasser überschwemmte Meppener Marktplatz im Februar 1946.

Der vom Hochwasser überschwemmte Meppener Marktplatz im Februar 1946.

Quelle: Bildarchiv Heimatverein Meppen